Strukt #1

Hornist mit Gartenschlauch und Tape
2010
STRUKT#1 ist das erste Stück einer Serie, welche das Horn mittels Installationen und primitiver Elektronik auf seine Klangwelt und seine Physikalität untersucht. STRUKT steht für alle möglichen und unmöglichen Verbindungen, welche struere (lat. schichten, zusammenfügen) eingehen kann: Kon-, De-, ver-, zer-, hin- und her-, un-, Ur-, / -ur, -ion, -abel, -iv, -en etc. Mehr oder weniger sinnvolle bzw. mehr oder weniger poetische Assoziationen, welche ein Spannungsfeld eröffnen zwischen naturwissenschaftlichem Experiment und „mutwilligen“ szenischen und kompositorischen Entscheidungen. In STRUKT#1 wird das auf der Bühne platzierte Horn durch einen angeschlossenen und sich aufteilenden Gartenschlauch doppelt bespielt: an einem Ende ist der Hornist, am zweiten Anschluss ist eine Membran angebracht, welche aufgenommene Hornklänge an ihre ursprüngliche Schallquelle zurückspeist (Das Instrument Horn wird somit auch zum Lautsprecher-Horn). Durch den Durchmesser des Schlauches wird das Ungleichgewicht von Energie/Effizienz zu ungunsten der Elektronik deutlich, andererseits erfährt das Horn eine neue Intimität durch die von ihm schon einmal gespielten Klänge im Fortissimo, die nun mit sehr viel weniger Dezibel durch den Schalltrichter herausschleichen müssen.